Bisher gab es immer ein Welpentagebuch nach der Geburt. Dort erzählte ein Welpe aus seiner Sicht was in der Kinderstube zur Zeit so los ist. Leider haben wir keinen Welpen der diese Aufgabe übernehmen kann.

Nach diesem schrecklichen Erlebnis habe ich erfahren müssen / dürfen, dass wir kein Einzelfall sind. Jedoch habe ich mit Entsetzen festgestellt das diese, nenne wir es mal Vorfälle, leider oft tot geschwiegen werden.

Wir haben unsere Zucht immer transparent gehalten. Auch nie negative Ereignisse / Erlebnisse verschwiegen und daran werden wir festhalten.

Das was nun folgt, wird dem ein oder anderem zwar nicht gefallen, aber das ist uns herzlich egal. So wie es uns auch egal ist, das manche unsere Dokumentation im Trächtigkeitstagebuch, Welpentagebuch etc. nicht gefällt.

Caprisa ist wieder die alte verrückte Nudel

Sie hat noch ganz wenig Milch in den hinteren 2 Zitzenpaaren. Ansonsten ist alles weg. Sie hat ihr altes Gewicht und ihre alte Figur wieder. Zu keiner Zeit gab es Fieber. Der Ausfluß ist schon seit Tagen komplett weg.

Das abschliessende Obduktionsergebnis habe ich gestern telefonisch erfragt. Schriftl. bekomme ich es auch noch. Es war definitiv eine bakterielle Infektion die mit hoher Wahrscheinlichkeit über die Vagina von Caprisa auf die Welpen über gegangen ist. Dies konnte an der ersten Hündin, die mit vollständiger Plazenta geboren wurde, nachgewiesen werden. In der Plazenta wurden die Bakterien nachgewiesen. Ebenfalls in allen untersuchten Organen.... Leber, Milz, Niere, Lunge, Gehirn und Herz. Die Bakterien waren nicht in sehr großen Mengen vertreten, aber sie waren nachweisbar.
Bei der zweiten Hündin war alles unauffällig. Hätte ich nur diese Hündin zur Obduktion gegeben, hätten wir kein brauchbares Ergebnis erhalten können.

Diese bakterielle Infektion hat Caprisa sich wahrscheinlich um den 52. - 54. Tag der Trächtigkeit zugezogen. Wo und wie ist und bleibt ungeklärt. Caprisa hatte zu keiner Zeit klinische Auffälligkeiten wie z.Bsp. Durchfall, Brechen oder Fieber. Sie war nie schlapp oder auffallend müde.
Einen Zusammenhang zwischen der 2. Herpesimpfung am 54. Tag und der Infektion kann nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgeschlossen werden. Die Vireologie war komplett negativ. Es gibt keinen Nachweis von einem Virus.

Was man tun kann.... nix. Auf die Hygiene achten war die Aussage von Gießen. Vielleicht nochmal eine Tupferprobe nehmen. Aber wann und wie oft soll man das denn noch machen? Wir hatten eine Tupferprobe vor dem Deckakt nehmen lassen. Da war alles in Ordnung. Zusätzlich haben wir eine Zytologie gemacht, bei der Bakterien auch aufgefallen wären.
Andere Alternative... die Hündin wärend der gesamten Trächtigkeit unter Antibiose stellen. Das hält sowohl Gießen als auch ich für völlig übertrieben.

Fazit von Gießen... es war Pech und eine Laune der Natur. Dies sollte nach der Wahrscheinlichkeitstheorie beim nächsten mal nicht mehr auftreten.

Da das Untersuchungsergebnis jetzt so ausgefallen ist, werden wir bei der nächsten Läufigkeit einen neuen Versuch starten.

Der Deckschein ist beantragt. Sobald dieser genehmigt ist gibt es nähere Info´s zu den geplanten F-Tröllchen.

Gestern haben wir den Termin bei der neuen Tierärztin wahrgenommen. Sie hat sich über eine 3/4 Stunde Zeit für uns genommen. Nun hoffe ich das wir dort besser aufgehoben sind und diese Tierärztin im Notfall auch für uns da ist. Der Nachteil, sie hat weder ein Utraschallgerät noch ein Röntgengerät, aber einen Kollegen, der diese Gerätschaften besitzt und mit dem sie eng zusammen arbeitet. Dieser Kollege würde auch die Notfallversorgung übernehmen falls sie mal keine Zeit hat. Ich denke damit kann ich leben, vor allem, weil es direkt von vorneherein kommuniziert ist. Die neue Tierärztin macht auch Hausbesuche, falls wir das wünschen.

Wir hatten gestern auch wieder "Familienzusammenführung". Fenya und Barika waren ja während der Geburt ausquartiert. Zuerst haben wir Fenya wieder hoch geholt, denn sie versteht sich am Besten mit Caprisa. Einige Stunden später durfte auch Barika wieder hoch in unsere Wohnung. Es ist ja sowas von interessant dieses Rudel zu beobachten....
Fenya hat, sobald sie unsere Wohnung betreten hat, aufgeregt die Welpen gesucht. Immer wieder die Nase in die Luft gestreckt und alles abgeschnüffelt. Jeden Raum, jede Ecke wurde untersucht. Sie hat aber ganz schnell verstanden, das hier keine Welpen sind und kümmerte sich liebevoll um Caprisa. Sie war nicht aufdringlich, aber immer in ihrer Nähe. Sobald Caprisa den Liegeplatz gewechselt hat, legte sich kurze Zeit später die liebevolle Mama Fenya auch wieder in der Nähe von Caprisa ab. Immer mit einem Abstand von
1 - 1,5 Meter. Man konnte sehen das Caprisa von Stunde zu Stunde ruhiger wurde, das fiepen und weinen wurde etwas weniger.
Nun kam Barika dazu... Sie stellte erstmal ihr Nackenfell hoch und suchte genau wie Fenya nach den Welpen. Sie war viel aufgeregter als Fenya bei der Suche nach den Welpen. Auch den Körper von Caprisa hat Barika akriebisch abgeschnüffelt. Caprisa ließ sich das gefallen und leckte Barika dabei immer mal wieder über die Lefzen wenn ihre Nase in den Bereich vom Oberkörper kam. Erst langsam legte sich ihre "Nackenbürste"
Für Fenya war sehr schnell klar das hier keine Welpen zu finden sind, bei Barika nicht. Sie stand immer wieder zwischendurch auf und ging erneut auf die Suche. Sie hielt auch deutlich mehr Abstand zu Caprisa als Fenya das tat. Barika war diese Situation sichtlich unangenehm und suchte immer mal wieder Zuflucht im ruhigen Schlafzimmer. Sie zog sich regelrecht zurück.
Dieses Verhalten hat sich auch erst heute morgen verändert.
Jetzt liegen alle drei zusammen im Wohnzimmer... Caprisa im Körbchen, Barika in der offenen Nylonbox und Fenya genau in der Mitte zu beiden.

Ich habe den Eindruck das es Caprisa heute etwas beser geht. Die Milch bildet sich langsam zurück und gestern Abend hat sie das erste Futter, seit Freitag, wieder zu sich genommen. Sie hat kein Fieber und ist munter. Der Bauch fühlt sich normal an.... keine besondere Anspannung oder Schmerzen wenn man ihn abtastet. Ihr aktuelles Gewicht lag gestern bei 31,1 kg... dies ist genau das Gewicht mit dem wir zum Deckrüden gefahren sind.

Caprisa erhält zur Zeit Antibiotika, wird zusätzlich homöopatisch und mit Bachblüten unterstützt um das Erlebte zu verarbeiten.

Noch etwas zur Statistik dieser Trächtigkeit:
Bei uns wurden im Ultraschall am 32. Tag der Trächtigkeit mind. 6 Welpen gesehen mit Herzschlag (habe ich selber gesehen) die Tierärztin meinte es wären sogar 8... da würden noch zwei da hinter liegen.
Die Gewichtszunahme von Caprisa war bis zum 54. Trächtigkeitstag unauffällig. Am 57. Tag der Trächtigkeit waren es 300 gr. weniger als 3 Tage zuvor. Dieses Gewicht hat sich bis zur Geburt nicht mehr verändert. Das deckt sich auch mit der Veränderung vom Bauchumfang. Dieser wurde bis zum 53. Trächtigkeitstag ebenfalls stetig mehr.... dann blieb er gleich, bis der Bauchumfang am 61. Trächtigkeitstag 1-2 cm weniger war. Am 63. Tag der Trächtigkeit nochmal 1 - 2 cm weniger. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt unsicher, ob ich falsch gemessen haben könnte. Heute weiß ich das ich richtig lag.

Die ersten wagen Ergebnisse der Obduktion habe ich heute telefonisch erfragen können.

Bei Enni, der ersten Hündin, an der nach der Geburt noch die Plazenta dranhing, wurden in der Plazenta Hinweise auf eine Infektion gefunden. Diesen Hinweisen geht man jetzt in einer virologischen, bakeriologischen und histerologischen Untersuchung weiter nach.

Bei beiden Mädchen wurden zudem Veränderungen am Gehirn festgestellt, die ebenfalls am wahrscheinlichsten zu einer Infektion passen.

Die weiteren Organe wie Leber, Nieren, Herz waren auf den ersten Blick unauffällig. Aber auch hier kann erst abschließend eine Aussage nach der virologischen, bakeriologischen und histerologischen Untersuchung getroffen werden.

Gegen Ende der Woche könnten bereits weitere Ergebnisse, wenn auch immer noch nicht komplett abschließend, vorliegen.

Die erste Nacht ist überstanden und wir sind alle in einen tiefen Schlaf gefallen. Auch Caprisa hat gut geschlafen.

Ihr geht es körperlich weiterhin sehr gut. Sie hat sehr viel Milch und das Gesäuge ist dementsprechend groß, jedoch überall weich und nicht heiß. Zur Zeit kontrolliere ich das Gesäuge "nur" 2 x am Tag, denn jeder Druck ist für die Milchbildung förderlich. Bisher aber alles ok.

Sie hat keinen Durchfall. Der Stuhlgang ist dunkel und etwas weicher als normal. Also auch alles in Ordnung.

Ihre Körpertemperatur ist normal.

Der Ausfluß ist ebenfalls normal und Caprisa hält sich entsprechend sauber.

Nur fressen tut sie nicht.

Soviel zur körperlichen Verfassung.

Bei der psychischen Verfassung sieht es leider ganz anders aus.

Sie ist traurig und das merkt man ihr auch sehr deutlich an. Sie liegt in ihrem Körbchen, zusammengerollt, den Kopf auf den Rand gelegt und schaut ohne Ziel in den Raum.

Wenn sie aufsteht, ist sie eigentlich nur damit beschäftigt in jede Ecke der Wohnung zu schleichen und sucht ihre Babys. Alles ganz ruhig und besonnen.

Sobald ich vom Wohnzimmer in einen anderen Raum der Wohnung gehe, springt sie freudestrahlend und schwanzwedeln auf, um mir hinterher zu laufen. Sie hat wohl die Erwartung, dass ich ihr jetzt endlich ihre Babys geben werde... denn ich habe sie ihr ja auch weggenommen. In der Küche, Schlafzimmer, Bad.... egal wo ich hin gehe, schaut sie mich dann traurig an, realisiert das ich keine Babys für sie habe. Sie dreht sich traurig um und geht mit gesenktem Kopf wieder in ihr Körbchen. Das tut sooo weh Caprisa so zu sehen.

In ihrem Körbchen liegt sie und fiept immer mal wieder leise. Sie hat keine körperlichen Schwerzen... das Fiepen ist ein ruhiges weinen.

Heute Nachmittag haben wir einen Termin bei einer neuen Tierärztin. Caprisa muss weiterhin Antibiotisch abgedeckt werden.

Wir wollen Caprisa zusätzlich homöopatisch unterstützen diesen Verlust und das Erlebte zu überstehen.

Das erste Obduktionsergebnis von Enni und Enisa kann ich heute Abend telefonsich erfragen. Weitere Untersuchungen sind aber angestrebt, diese Ergebnisse werden noch ein paar Tage dauern.