Geburtsbericht B-Wurf

Geburtsbericht

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Hier nun wie versprochen der ausführliche Geburtsbericht von unserem B-Wurf.

Nach dem Motto - was lange währt wird endlich gut - Denn auch diesmal dauerte die Eröffnungsphase von Fenya über 30 Stunden. Das waren für uns Züchter 2 Nächte und einen ganzen Tag ohne Schlaf und immer in der Nähe von Fenya. Nach der 2. schlaflosen Nacht hatten wir dann endlich das aufregende Ereignis Geburt vor uns.

Ich glaube Fenya ist der Meinung, dass Kinder bei einer Hundegeburt nix zu suchen haben, denn auch diesmal begannen die Preßwehen genau in dem Moment, als Niclas das Haus verlassen hatte und sich auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht hat um in die Schule zu fahren.

Ich hatte ja um 06.15 Uhr schonmal kurz den Eindruck, dass Fenya eine leichte Presswehe gehabt hat. War mir aber nicht ganz sicher. Mir fiel nur auf, dass Fenya seit 05.30 Uhr nicht mehr in der Wurfkiste liegen mochte. Sie legte sich auch sonst nur noch ganz kurz hin, stand wieder auf und suchte ganz gezielt meine Nähe, preßte ihren Körper an meine Beine und ließ sich von mir streicheln und beruhigen. Schaute mich immer wieder etwas Hilfesuchend an.

Als Niclas dann um 06.40 Uhr das Haus verlassen wollte, ging ich mit Fenya zeitgleich nochmal an der Leine nach draußen, damit sie nochmal Pipi machen konnte. Natürlich war ich um diese Uhrzeit mit der Taschenlampe bewaffnet und hatte ein Handtuch für alle Eventualitäten einstecken.

Gleich neben dem Haus machte Fenya auf der Wiese ausgiebig Pipi, lief ein paar Meter weiter, machte einen Buckel und fing an zu pressen. Hups, da habe ich nicht schlecht geschaut, Fenya an der Leine gezogen und im Laufschritt die paar Meter nach Hause gelaufen. Dort wurde Fenya sofort in die Wurfkiste geführt, die natürlich dankbar angenommen wurde.

Dietmar, meinen Geburtshelfer, wurde aufgeregt herbeigerufen. Er wußte sofort was er zu tun hatte, schnappte sich die kleine vorbereitet Wärmeflasche um diese mit heißem Wasser zu befüllen und bezog danach seinen Platz am Schreibtisch, der direkt neben der Wurfkiste steht. Dietmar ist nämlich bei uns immer für den Schriftkram und die Dokumentation zuständig. Er hatte ebenfalls die Verantwortung für Video und Kameraaufnahmen und reicht mir die Sachen zu, die ich gerade benötige. Ein eingespieltes Team.

In der Zeit, die Dietmar benötigte für die Wärmeflasche fertig zu machen, schickte ich schnell die mail, die ich bereits Tage vorher fertig gemacht hatte, an alle Interessierten raus und brachte den "Liveticker", der ebenfalls seit Tagen vorbereitet war, auf unsere Homepage.

Um 06.45 Uhr saß ich dann, gemeinsam mit Fenya in der Wurfkiste und streichelte die Maus bei jeder Presswehe. Lange dauerte es nicht, denn um 07.03 Uhr purzelte der kleine schwarzmarkene Rüde Bevin in diese Welt. Absolut souverän kümmerte sich Fenya um ihren Erstgeborenen Sohn, befreite ihn von der Fruchthülle, nabelte den kleinen Mann ab und beleckte ihn mit Hingabe. Trotzdem durfte ich den kleinen neuen Erdenbürger in die Hand nehmen, um zu schauen ob es ein Bub oder ein Mädel geworden ist. Schnell habe ich ihn dann auch gleich gewogen und ihm ein farbiges Bändchen um den Hals gelegt, damit wir ihn später auch immer von seinen Geschwistern unterscheiden können.

Ich tauschte flott den Platz mit Dietmar um stolz unseren ersten Rüden in den Liveticker einstellen zu können. Schließlich sollte es die ganze Welt wissen, dass unser Bevin auf der Welt ist.

Ich mußte mich sputen, denn Fenya preßte bereits wieder. 07.28 Uhr wurde die schwarzmarkene Hündin Barika geboren. Gleiches Pozedere wie beim ersten Bub... Dietmar machte den Schreibkram, ich kümmerte mich um Farbe, Geschlecht und Gewicht und legte ein weiteres farbliches Bändchen an. So lagen dann schon 2 an Mama´s Milchbar und ich konnte den Liveticker wieder bedienen.

Es ging auch schon gleich weiter. Um 07.43 kommt die lackschwarze Barie auf die Welt und wir freuen uns schon, denn wir haben 6 Welpeninteressenten, die eine Hündin haben möchten und 1 feste Welpenkäuferin für einen schwarzmarkenen Rüden. Wir ahnten noch nicht was nun folgen sollte....

07.58 folgt ein schwarzer Rüde, unser Bergil
08.20 kommt der schwarze Rüde Benso
08.53 natürlich ein Rüde, diesmal wieder in schwarzmarken und wir nennen ihn Ben Lord.

Wir hatten bisher also 6 Welpen und davon 4 Rüden... wenn ein kleiner Welpe in den Ruhephasen, die Fenya hatte, sich zwischen ihre Hinterläufe verirrte, scherzten wir schon und sagten: "Da kannst du nicht liegen bleiben, da kommt gleich dein Bruder zur Welt."

Und so kam um 09.32 Uhr - na was wohl - richtig, ein weiterer Rüde in schwarz, unser Bassilo. Ich traute mich schon gar nicht mehr zu schauen was für ein Geschlecht der Neuankömmling wohl haben könnte.

Aber dann... um 10.32 Uhr kam ... aber seht selber. Ich habe ein kurzes Video eingestellt, wie sich ein Züchter freuen kann. Bitte nicht auf die Frisur oder die Augenringe achten :-) Eine Geburt ist anstrengend, ich kann gar nicht verstehen wieso Fenya noch so gut im Haar liegt.

Die Freude blieb aber nicht lange, denn wir bemerkten, dass klein Bentje sich nicht wirklich regte. Was ich vorher schon gesehen hatte, dass sie nicht in der schützenden Eihülle geboren wurde und das viel grünes Fruchtwasser abgegangen war. Ich versuchte nun bei dem kleinen Mädel die Lebensgeister zu wecken. Ich nahm das kleine Köpfchen zwischen Zeigefinger und Daumen und versuchte ganz vorsichtig das Fruchtwasser, durch leichtes nach unten "schleudern" aus den Lungen zu bekommen. Das ging nicht. Auch der Versuch das Fruchtwasser durch absaugen zu entfernen ging nicht. Also kam nun unser Hexenzauber zum Einsatz. Ich tauchte den Finger ins Glas und steckte ihn der kleinen Bentje ins Mäulchen. Sie hustete kräftig und das Fruchtwasser lief ihr aus dem Mäulchen. (klar, bei 60 % Alkohol würde ich auch husten) Jetzt strammelte die Kleine auch kräftig. Ein leichtes röcheln blieb noch für einige Zeit auf der Lunge, ist aber nun völlig verschwunden. Sie hatte dann auch noch ein bissel Startschwierigkeiten beim saugen an der Zitze. Die waren dann nach einer guten Stunde auch verschwunden. Mittlerweile ist Bentje völlig fit und fidel. Sie findet zielstrebig den Weg an Mama´s Milchbar.

Nachdem die Gefahr gebannt war, rief ich sofort bei unserer Tierärztin an und beschrieb ihr die Situation. Da sie eh nach Abschluß der Geburt vorbei kommen wollte, packte sie für alle Fälle noch ein Antibiotikum für klein Bentje ein. Das steht nun hier und wir haben es, Gott sei Dank, nicht gebraucht.

Diesen Vorfall unter der Geburt hat uns veranlaßt ihr den Namen Bentje zu geben... das heißt nämlich - gesegnet -

Um 11.59 Uhr kam unser letzter Welpe auf die Welt, natürlich wieder ein Bub in schwarzmarken, den wir Bury genannt haben.

Um 14.30 Uhr kam unsere Tierärztin. Fenya bekam eine Spritze, die sie dabei unterstützt den Wochenfluß schnell wieder loszuwerden. Klein Bentje wurde ausgiebig untersucht und auch die Tierärztin gab Entwarnung. Für den Notfall ließ sie uns aber das Antibiotikum hier.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen Daumen und Pfotendrückern ganz herzlich bedanken. Besonders bei unserer Tierärztin, die seit Tagen ihr Handy am Körper getragen hat :-) Bei Frau Christine Bugiel, einer sehr erfahrenen Golden Retrieverzüchterin aus unserer Nachbarschaft, die ebenfalls in Alarmbereitschaft gestanden hat und sich per Telefon immer wieder nach dem Stand der Dinge erkundigt hat. Bei unseren Züchtern, die im 300 km entfernten Heldrungen mitgefiebert haben und uns am Telefon sehr nett betreut haben. Bei unseren Deckrüdenbesitzern, die immer wieder per Telefon und Internet auf dem laufenden gehalten wurden.

Und natürlich bei den beiden Hauptpersonen Fenya und Pablo.... Ihr zwei habt die Sache super - super - super gut gemacht.... Mehr kann man dazu nicht sagen !!!

Tja und was haben wir jetzt - na, den ersten Schock über so viele Rüden überwunden :-) Es tut mir nur sehr Leid, dass wir nicht alle Wünsche der Interessenten erfüllen können. Aber so ist das Leben halt ... immer für eine Überraschung gut. Wir sind glücklich das alle Welpen wohl auf sind... egal ob Männlein oder Weiblein. :-)


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